Lexikon der Mathematik: Residuensatz für kompakte Riemannsche Flächen
fundamentaler Satz in der Funktionentheorie mehrer Variabler.
Es sei X eine zusammenhängende kompakte Riemannsche Fläche mit Strukturgarbe \({\mathcal{O}}\). \( {\mathcal M} \) bezeichne die Garbe der Keime der meromorphen Funktionen auf X und Ω = Ω1 die Garbe der Keime der holomorphen 1−Formen auf X (wegen dimX = 1 verschwinden alle Garben Ωi, i > 1). \({\mathcal{D}}={ {\mathcal M} }^{* }/{{\mathcal{O}}}^{* }\) sei die Garbe der Keime der Divisoren. Die Divisorengruppe \(DivX:={\mathcal{D}}(X)\) ist kanonisch isomorph zu der von den Punkten x ∈ X erzeugten freien abelschen Gruppe, jeder Divisor D ist also von der Form
Für alle Keime ωx ∈ Ωx gilt Resxωx = 0.
Ist nun ω ∈ Ω∞ (X) eine globale meromorphe Differentialform und F = (fx) ∈ R, so gilt fxωx ∈ Ωx für fast alle Punkte x ∈ X. Daher ist die Summe
Die Abbildung
ist eine ℂ-Bilinearform, und es gilt:
- 〈hω, F〉 = 〈ω, hF〉 für alle \(h\in {\mathcal M} (X)\).
- 〈ω, F〉 = 0 für alle ω ∈ Ω (D) (X), F ∈ R (−D).
Der Residuensatz lautet nun:
Es gilt
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