Lexikon der Mathematik: Reynolds-Operator
Projektion auf den Ring der invarianten Funktionen.
Es sei G eine Gruppe, die durch eine Darstellung ϱ : G → Aut(R) von G in die Automorphis-mengruppe des (kommutativen) Ringes R operiert, und RG ⊆ R der Ring der invarianten Funktionen. Ein Homomorphismus (von abelschen Gruppen) π : R → RG heißt Reynolds-Operator, wenn π die Identität auf RG induziert, d. h., wenn RG direkter Summand von R ist. Ein Reynolds-Operator existiert nicht immer.
Beispiele:
- Ist G eine endliche Gruppe, dann ist
\begin{eqnarray}\begin{array}{ccc}\pi = \displaystyle\frac{1}{|G|}\end{array}\sum _{g\in G}g\end{eqnarray} ein Reynolds-Operator. - Ist allgemeiner G eine reduktive Gruppe, dann existiert stets ein Reynolds-Operator.
- Ist G die additive Gruppe, die über ein lokal nilpotentes Vektorfeld δ ∈ Der(R) operiert, d. h. für g ∈ G, r ∈ R ist
\begin{eqnarray}g\cdot r=\displaystyle \sum _{v=0}^{\infty }\frac{1}{v!}{\delta }^{v}(r){g}^{v},\end{eqnarray} und ist δ(x) = 1 für ein x ∈ R, dann existiert ein Reynolds-Operator\begin{eqnarray}\pi =\displaystyle \sum _{\upsilon =0}^{\infty }\frac{{(-1)}^{\upsilon }}{\upsilon !}{x}^{\upsilon }{\delta }^{\upsilon }.\end{eqnarray}
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