Lexikon der Mathematik: Ries, Adam
deutscher Rechenmeister und Algebraiker, geb. 1492 Staffelstein, gest. 30.3.1559 Annaberg.
Ries besuchte die Schule in Zwickau und ging dann nach Annaberg. 1518 kam er nach Erfurt und wurde in Arithmetik und Algebra ausgebildet. Um 1525 kehrte er wieder zurück nach Annaberg, um Bergbaubeamter zu werden. Dort gründete er 1525 eine Rechenschule. Daneben arbeitete er auch als Gerichtsschreiber und Beauftragter der sächsischen Herzöge. 1539 wurde er Hofmathematiker.
Ries‘ Hauptleistung sind seine Lehrbücher. Sein berühmtestes Buch „Rechenung auff der Linihen unnd Federn in zal, maß und gewicht auff allerley handierung“ wurde 1522 zu erstenmal veröffentlicht. Er führt hier die Rechnung (Addition, Subtraktion, Multiplikation und als einer der ersten auch Division) mit den indisch-arabischen Ziffern ein. Es war eines der ersten gedruckten Bücher.
Daneben beschäftigte sich Ries auch mit Algebra und schrieb 1524 „Coss“, das aber nie veröffentlicht wurde.
Ries‘ Ruhm gründete sich vor allen Dingen auf den hervorragenden pädagogischen Stil seiner Lehrbücher, die nicht nur für Wissenschaftler und Ingenieure, sondern auch für das „gemeine Volk“, verständlich waren.
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