Lexikon der Mathematik: Ritzsches Kombinationsprinzip
die von Ritz lange vor der Formulierung der „neueren“ Quantenmechanik 1908 gemachte Beobachtung, daß durch Addition bzw. Subtraktion von Wellenzahlen bestimmter Spektrallinien wieder Wellenzahlen von Spektrallinien erhalten werden.
Das Ritzsches Kombinationsprinzip läßt sich schon auf der Basis des Bohrschen Atommodells verstehen. Führt man für die stationären Zustände eines Atoms mit den Energien Ei wobei i eine Indexmenge durchläuft, und die Spektralterme
Nun mögen die Spektralterme T1, T2, T3 die Bedingung T1 >T2 >T3 erfüllen. Den möglichen Übergängen entsprechen die Wellenzahlen \({\mathop{\lambda }\limits^{\sim }}_{1}^{2}={T}_{1}-{T}_{2},{\mathop{\lambda }\limits^{\sim }}_{2}^{3}={T}_{2}-{T}_{3},{\mathop{\lambda }\limits^{\sim }}_{1}^{3}={T}_{1}-{T}_{3}.\) Zwischen diesen Wellenzahlen bestehen die Beziehungen
Aufgrund von Auswahlregeln treten aber nicht alle Spektrallinien auf, die nach dem Ritzschen Kombinationsprinzip berechnet werden können.
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