Lexikon der Mathematik: Schattenpreise
bezeichnen bei Optimierungsproblemen mit Nebenbedingungen eine spezielle ökonomische Interpretation der Langrangemultiplikatoren.
Sei f eine auf der Menge
Für ai = 0, bj = 0 erhält man das ursprüngliche Problem zurück. Wesentlich ist dabei natürlich die Frage, inwieweit sich eine derartige Investition lohnt, d. h., ob man unter den neuen Rahmenbedingungen einen neuen Optimalwert für f erhält, der die Investitionen belohnt. Sei dazu \(\bar{x}\) eine nicht-degenerierte Minimalstelle für f|M. Nach dem Satz über implizite Funktionen kann \(\bar{x}\) lokal um \((\bar{a},\,\bar{b})=(0,\,0)\) parametrisiert werden, so daß x(a, b) die jeweils zugehörige Extremalstelle liefert, wenn a = (ai, i ∈ I), b = (bj, j ∈ J) die neuen Nebenbedingungen festlegen. Die Lagrangemultiplikatoren \({\bar{\lambda }}_{i}\) und \({\bar{\mu }}_{j}\) für \((\bar{a},\,\bar{b})=(0,\,0)\) erfüllen dann gerade die Gleichungen
Damit geben sie an, wie sensibel sich die Gewinnfunktion f verhält, wenn man die Parameterwerte a und b lokal verändert (d. h., wenn man investiert). Insofern sind sie ein Maß dafür, ob sich Investitionen lohnen und werden deshalb auch als Schattenpreise bezeichnet.
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