Lexikon der Mathematik: Schmetterlingseffekt
Bezeichnung für das Phänomen, daß kleine Störungen wie der Flügelschlag eines Schmetterlings signifikante Änderungen wie das Entstehen (aber auch das Verhindern) eines Tornados in einem komplexen System wie dem Wetter hervorrufen können.
Diese Wendung wird üblicherweise als Charakteristikum für deterministisches Chaos verwendet. Der Begriff geht vermutlich auf den Titel “Predictability: Does the Flap of a Butterfly’s Wings in Brazil Set off a Tornado in Texas?” eines Vortrages von Edward N. Lorenz, dem Begründer der Chaos-Theorie, im Jahre 1972 zurück. Manchmal wird sie auch auf die Schmetterlingsform eines seltsamen Attraktors zurückgeführt, der in einem der ersten von Lorenz untersuchten chaotischen Systeme auftritt (Lorenz-System).
[1] Lorenz, E. N.: The Essence of Chaos. University of Washington Press Seattle, 1993.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.