Lexikon der Mathematik: Schnitt von Keimen
fundamentaler Begriff in der Garbentheorie.
Sei X ein topologischer Raum, U ⊂ X offen, und sei \( {\mathcal F} \) eine Prägarbe über X. Ein Schnitt von Keimen von\( {\mathcal F} \)über U ist eine Abbildung
a) \(\gamma (p)\in { {\mathcal F} }_{p}\), für alle p ∈ U.
b) Zu jedem Punkt p ∈ U gibt es eine offene Umgebung V ⊂ U von p und einen Schnitt (Garben-theorie) \(m\in {\mathcal F} (V)\) mit γ(q) = mq für alle q ∈ V.
Die Menge der Schnitte von Keimen über U bezeichnet man mit \({\rm{\Gamma }}(U,\, {\mathcal F} )\). \({\rm{\Gamma }}(U,\, {\mathcal F} )\) ist in natürlicher Weise eine Gruppe, wobei die Gruppenoperation von den Halmen übernommen wird:
Es besteht ein kanonischer Homomorphismus \({\varepsilon }_{U}: {\mathcal F} (U)\to {\rm{\Gamma }}(U,\, {\mathcal F} )\); m ↦ (p ↦ mp), U ⊂ X offen. Die Prägarbe \( {\mathcal F} \) ist genau dann eine Garbe, wenn alle kanonischen Homomorphismen ϵU, U ⊂X offen, Isomorphismen sind.
Durch
a) \(U\mapsto {\rm{\Gamma }}(U,\, {\mathcal F} )\), U ⊂ X offen;
b) \({\varrho }_{V}^{U}:{\rm{\Gamma }}(U,\, {\mathcal F} )\to {\rm{\Gamma }}(V,\, {\mathcal F} )\), γ → γ | V, V ⊂ U ⊂ X offen,
wird eine Garbe \({\rm{\Gamma }} {\mathcal F} \) über X definiert, die man als die zur Prägarbe \( {\mathcal F} \) assoziierte Garbe bezeichnet.
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