Lexikon der Mathematik: Seidel, Philipp Ludwig von
deutscher Mathematiker, Physiker und Astronom, geb. 24.10.1821 Zweibrücken, gest. 13.8.1896 München.
Nachdem er in Berlin und Königsberg (Kaliningrad) Mathematik und Astronomie studiert hatte, ging Seidel nach München, wo er 1846 promovierte und 1855 Professor wurde. Ein Augenleiden zwang ihn jedoch zu einer frühen Beendigung seiner Laufbahn.
Sein ganzes Leben hindurch beschäftigte sich Seidel sowohl mit der Astronomie als auch mit der Mathematik. Er promovierte mit einer Arbeit über die Spiegel eines Teleskops und habilitierte sich ein halbes jahr später mit einer Arbeit zur Konvergenz und Divergenz von Kettenbrüchen. Er beschäftigte sich mit der Verbesserung von Linsen und fand mathematische Beschreibungen für deren Aberration (Abbildungsfehler). Er führte den Begriff der nicht gleichmäßigen Konvergenz ein und verwendete wahscheinlichkeitstheoretische Methoden in der Astronomie und in der Medizin.
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