Lexikon der Mathematik: Selbstkonkordanz
zusammen mit der Selbstbeschränkung eine zentrale Eigenschaft von Barrierefunktionen, die ihre Verwendbarkeit bei Innere-Punkte Methoden sicherstellt.
Im wesentlichen geht es dabei um die Frage, inwieweit sich diese Verfahren auf allgemeinere konvexe Optimierungsprobleme als die lineare Programmierung ausdehnen lassen.
Wir betrachten das Minimierungsproblem
Der Spezialfall
Hierbei ist ϑ ≥ 1 eine von Φ abhängige Konstante (der Parameter der Barrierefunktion).
Selbstkonkordanz garantiert im wesentlichen schnelle lokale Konvergenz des Newtonverfahrens für die Nullstellensuche von DΦ: Das geforderte Verhältnis von D3 Φ zu D2 Φ drückt aus, daß die bei einer Linearisierung durchgeführte Approximation von D2Φ(x) durch D2 Φ (xk) (xk ein Iterationspunkt) relativ gut ist. Man beachte, daß der geforderte Faktor 2 beliebig ist und durch jedes α > 0 ersetzt werden kann. Man betrachtet häufig α = 2, da sich diese Wahl für die Barrierefunktion — ln(t) ergibt.
Die Selbstbeschränkung bewirkt, daß die obige lokale Konvergenz in einem genügend großen Einzugsbereich vorliegt. Zusammenfassend gilt dann:
Sei Φ eine selbstkonkordante und selbstbeschränkte Barrierefunktion auf S, und sei x0 ∈ S0ein Startpunkt.
Dann läßt sich ausgehend von x0eine Innere-Punkte Methode ausführen, die zu vorgegebenem ε > 0 in Polynomzeit (Turingmodell) einen Punkt xε erzeugt, der
[1] Nemirovskii, A.S.; Nesterov, Y.: Interior-point polynomial algorithms in convex programming. SIAM Publications, Philadelphia, 1994.
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