Lexikon der Mathematik: Semimartingal
auch Halbmartingal genannt, aufeinem Wahrscheinlichkeitsraum \((\Omega, {\mathfrak{A}},P)\) definierter und der Filtration \({({{\mathfrak{A}}}_{t})}_{t\ge 0}\) in \({\mathfrak{A}}\) adaptierter stetiger stochastischer Prozeß \(X={({X}_{t})}_{t\ge 0}\), welchereine Zerlegung X = M + V, d.h. Xt = Mt + Vt für alle \(t\in {{\mathbb{R}}}_{0}^{+}\), in ein stetiges lokales Martingal \(M={({M}_{t})}_{t\ge 0}\) und einen stetigen Prozeß \({({V}_{t})}_{t\ge 0}\) mitlokal beschränkter Variation besitzt.
Dabei wird vorausgesetzt, daß \({({{\mathfrak{A}}}_{t})}_{t\ge 0}\) die üblichen Voraussetzungen erfüllt. Die Forderung an V, von lokal beschränkter Variation zu sein, bedeutet, daß jeder Pfad \(t\to {V}_{t}(\omega),\omega \in \Omega \), auf jedem Intervall [0, T] mit \(T\in {{\mathbb{R}}}_{0}^{+}\) von beschränkter Variationist, d. h. es gilt
Die Darstellung X = M + V ist eindeutig, wennman zusätzlich verlangt, daß P-fast sicher V0 = 0 gilt.
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