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Lexikon der Mathematik: Steinitz, Ernst

deutscher Mathematiker, geb. 13.6.1871 Laurahütte (Huta Laura, Polen), gest. 29.9.1928 Kiel.

Steinitz nahm 1890 ein Studium an der Universität in Breslau (Wroclaw) auf. Ein Jahr später ging er für zwei Jahre nach Berlin. 1894 promovierte er in Breslau und habilitierte sich 1897 an der Technischen Hochschule in Berlin (heute Technische Universität). 1898 wurde er dort Privatdozent und erhielt 1910 ein Stelle als Professor. Ab 1920 arbeitete er an der Kieler Universität.

Angeregt durch die von Hensel 1899 angegebenen Resultate zu p-adischen Zahlen wandte sich Steinitz in der Arbeit „Algebraische Theorie der Körper“ von 1910 der Klassifizierung der Körpertypen zu. Von ihm stammen die Konzepte der Charakteristik eines Körpers, der separablen Erweiterung eines Körpers und des Transzendenzgrades. Er bewies, daß jeder Körper eine algebraisch abgeschlossene Erweiterung hat. Steinitz’ Ergebnisse waren richtungsweisend für die moderne strukturelle Algebra. Weitere Arbeiten von Steinitz betreffen die Theorie der Polyeder und die Lineare Algebra. Die heute verbreitete Definition der rationalen Zahlen als Äquivalenzklassen von Paaren ganzer Zahlen stammt ebenfalls von ihm.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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