Lexikon der Mathematik: Stimmgabel-Bifurkation
Pitchfork-Bifurkation, spezielle Bifurkation.
Es sei (µ, x) → Φµ(x) eine C2 -Abbildung J × W → E, wobei W eine offene Teilmege des Banachraumes E, µ ∈ J und J ⊂ ℝ ist, so daß Φµ(x) für jedes µ r-mal stetig differenzierbar ist, wobei 3 ≤ r. Sei weiterhin (0, 0) ∈ (J × W) ein Fixpunkt von Φµ(x), also Φµ(0) = 0 für alle \(\mu ({\alpha}_{\mu}^{1}=0)\). Das Spektrum der Jacobi-Matrix D0 Φµ sei in {z : |z| < 1} enthalten, mit Ausnahme der beiden Eigenwerte αµ und \({\alpha}_{\mu}^{-}\). Für \({\alpha}_{\mu}^{1}=0\) ist dann \({D}_{{x}_{0}}^{2}{\Phi}_{\mu}({x}_{0})=0\). Damit eine Stimmgabel-Bifurkation auftritt, muß daher gelten:
1) \(\frac{{d}^{1}{\Phi}_{{\mu}_{0}}({x}_{0})}{d\mu dx}=0,\) und
2) \({D}_{{x}_{0}}^{3}{\Phi}_{{\mu}_{0}}\ne 0.\)
In Abhängigkeit von den Vorzeichen der Koeffizienten C der dritten Ableitung unterscheidet man die superkritische oder direkte Stimmgabel-Bifurkation (für C< 0) und die subkritische oder invertierte Stimmgabel-Bifurkation (für C > 0). Stimmgabel-Bifurkation tritt nur für symmetrische Systeme auf, d. h. solche, die invariant unter einer Transformation x → −x sind. Aus diesem Grunde sind keine Sattel-Knoten-Fixpunkte möglich.
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