Lexikon der Mathematik: Sturm, Jacques Charles François
schweizerischfranzösischer Mathematiker, geb. 15.9.1803 Genf, gest. 18.12.1855 Paris.
Sturm studierte von 1818 bis 1823 in Genf und war danach als Hauslehrer tätig. Angeregt durch einen Besuch in Paris weilte er von 1825 bis 1829 zu einem Studienaufenthalt ebendort. 1830 wurde er Professor für Mathematik am Collége Rollin in Paris und 1840 an der Ecole Polytechnique. Im gleichen Jahr übernahm er von Poisson den Lehrstuhl für Mechanik an der Sorbonne.
In ersten Arbeiten befaßte sich Sturm mit Problemen der Algebra und der mathematischen Physik. Mit der Regel von Sturm und der Sturmschen Folge fand er ein praktikables Verfahren, um die Anzahl der Lösungen einer algebraischen Gleichung in einem gegebenen Intervall zu bestimmen. Aus gemeinsamen Untersuchungen mit Liouville zur Schwingung einer Saite entstanden Arbeiten zu Differentialgleichungen der Form ((p(x)y′)′+q(x)y = 0. Sturm entwickelte hierfür Methoden, um Eigenschaften der Lösungsfunktionen zu ermitteln, ohne die Gleichung explizit zu lösen (Sturmscher Vergleichssatz).
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