Direkt zum Inhalt

Lexikon der Mathematik: Theorie der verborgenen Variablen

Sammelbegriff für Theorien, die die wahrscheinlichkeitstheoretische Interpretation der Quantentheorie dadurch vermeiden wollen, daß Variable eingeführt werden, die der Beobachtung wegen des Standes der Meßtechnik schwer zugänglich und bis heute wohl nicht beobachtet worden sind (verborgene Variable).

Das Ziel ist der Aufbau einer Theorie, die in Übereinstimmung mit der Vorstellung ist, daß physikalische Prozesse deterministisch im Raum ablaufen. Danach hat die Quantentheorie Ähnlichkeit mit der Thermodynamik und ihren statistischen Aussagen. Diese Bemühungen sind vor allem durch das Einstein-Podolski-Rosen-Paradoxon angeregt worden, nach dem die Beschreibung physikalischer Phänomene durch die Quantentheorie nicht vollständig sein soll. Aber auch „Schrödingers Katze“ (Meßprozeß in der Quantenmechanik), also die quantentheoretische Deutung des Meßprozesses, hat eine Rolle gespielt.

[1] d’ Espagnat, B.: Conceptual Foundations of Quantum Mechanics. W. A. Benjamin, Inc. Massachusetts, 1976.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.