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Lexikon der Mathematik: Thomson, Sir William, Lord Kelvin of Largs

Kelvin, britischer Physiker, geb. 26.6.1824 Belfast, gest. 17.12.1907 Netherhall (Schottland).

Thomson begann ab 1838 an der Universität Glasgow Astronomie, Chemie und Physik zu studieren. Später setzte er seine Studien in Paris fort. 1846 kehrte er nach Glasgow zurück, um eine Professur an der Universität anzunehmen.

Angeregt durch Arbeiten von Fourier zur Wärmeleitung interessierte sich Thomson für das Herangehen der französischen Mathematiker, insbesondere von Lagrange, Laplace, Legendre und Fresnel, an physikalische Fragestellungen.

In seinen ersten Arbeiten verteidigte er Fouriers Entwicklung von Funktionen in trigonometrische Reihen gegen verschiedene Angriffe andere Mathematiker. Weitere Arbeiten beschäftigten sich mit der Bewegungstheorie der Wärme und dem Zusammenhang mit der Elektrizität. 1847 begann eine langjährige Zusammenarbeit mit Stokes zur Hydrodynamik. Aus diesen Arbeiten heraus postulierte er 1848 die Existenz des absoluten Nullpunkts der Themperatur. 1852 beobachtete Thomson den sogenannten Joule-Thomson-Effekt, d. h., die Absenkung der Temperatur eines Gases bei dessen Entspannung im Vakuum. Thomsons Ideen zur Elektriztät und zum Magnetismus regten Maxwell zur Entwicklung seiner eigenen Theorie des Elektromagnetismus’ an.

Neben den theoretischen Fragestellungen befaßte sich Thomson auch mit der Entwicklung physikalischer Instrumente. Er war wesentlich an der Projektierung des ersten transatlantischen Kabels zwischen Irland und Neufundland beteiligt und wurde hierfür 1866 geadelt.

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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