Lexikon der Mathematik: Varisolvenz
Eigenschaft von parameterabhängigen Mengen in der nichtlinearen Approximation.
Es seien C[b, c] die Menge der stetigen Funktionen auf [b, c], \({\mathcal{A}}\subseteq {{\mathbb{R}}}^{n}\) eine Parametermenge, und
Hierbei ist ∥·∥∞ die Maximumnorm.
Man nennt \({G}_{{\mathcal{A}}}\) unisolvent vom Grad m in a0, falls m die größte ganze Zahl ist, für die \({G}_{{\mathcal{A}}}\) solvent vom Grad m in a0 ist, und zusätzlich für alle \(a\in {\mathcal{A}}\) gilt: Falls \({g}_{a}-{g}_{{a}_{0}}\ne 0\), dann besitzt \({g}_{a}-{g}_{{a}_{0}}\) weniger als m Nullstellen in [b, c].
Man nennt \({G}_{{\mathcal{A}}}\) varisolvent (oder auch: unisolvent von variablem Grad), falls für alle \(a\in {\mathcal{A}}\) stets eine ganze Zahl m(a) so existiert, daß \({G}_{{\mathcal{A}}}\) unisolvent vom Grad m(a) in a ist.
Im Jahr 1960 bewies J.R. Rice den folgenden Satz, der den Zusammenhang dieser Begriffe zur nichtlinearen Approximation herstellt.
Es sei f ∈ C[b, c], und \({G}_{{\mathcal{A}}}\)sei unisolvent vom Grad m(a) ≥ 1 für jedes \(a\in {\mathcal{A}}\)ist. Dann gelten:
(i) Es gibt maximal eine beste Approximation \({g}_{a}\in {G}_{{\mathcal{A}}}\) (d.h. \({\Vert f-{g}_{a}\Vert}_{\infty}\le {\Vert f-{g}_{\tilde{a}}\Vert}_{\infty}\), \(\tilde{a}\in {\mathcal{A}}\)) hinsichtlich ∥·∥∞an f.
(ii) Die Funktion \({g}_{a}\in {G}_{{\mathcal{A}}}\)ist genau dann beste Approximation hinsichtlich der Maximumnorm an f, wenn die Fehlerfunktion ga − f eine Alternante der Länge m(a) + 1 besitzt, d. h., wenn es b ≤ x1< … < xm(a)+1 ≤ c so gibt, daß
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