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Lexikon der Mathematik: Weil, André

französisch-amerikanischer Mathematiker, geb. 6.5.1906 Paris, gest. 6.8.1998 Princeton (New Jersey).

Weil studierte in Paris, Rom und Göttingen und promovierte 1928 in Paris. Er lehrte an verschiedenen Universitäten, unter anderem 1930 bis 1932 an der Aligarh Muslim Universität in Indien und an der Universität von Straßburg ab 1933 bis zum Kriegsausbruch.

Um dem Kriegdienst und der Verfolgung zu entgehen, flüchtete er in die USA. Hier war er ab 1941 an verschiedenen Colleges tätig. Von 1945 bis 1947 lehrte er an der Sao Paulo Universität in Brasilien, von 1947 bis 1958 an der Universität von Chicago, und ab 1958 am Institute for Advanced Study in Princeton.

Weils Hauptforschungsgebiete waren die Zahlentheorie, die algebraische Geometrie und die Gruppentheorie. Er schuf die Grundlagen für die abstrakte algebraische Geometrie und die moderne Theorie der abelschen Varietäten. 1949 konnte er die Riemannsche Vermutung für Kongruenz- ζ-Funktionen über algebraischen Funktionenkörpern beweisen. Weils Verknüpfung von Zahlentheorie und algebraischer Geometrie stellte die Basis für die Theorie der Modulformen und der automorphen Funktionen dar. Weitere Arbeiten Weils betrafen die Topologie, die Differentialgeometrie, die komplexe analytische Geometrie, die harmonische Analysis auf topologischen Gruppen und charakteristische Klassen. Zusammen mit Dieudonné und anderen schrieb Weil unter dem Pseudonym ↗ Bourbaki ab den 30er Jahren zusammenfassende Darstellungen der Mathematik. Weils bekannteste Bücher sind „Foundations of Algebraic Geometry” (1946) und „Elliptic Functions According to Eisenstein and Kronecker” (1976).

  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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