Lexikon der Neurowissenschaft: additive Farbmischung
additive Farbmischung [von latein. additivus = hinzufügbar, zusätzlich], entsteht bei der Übereinanderprojektion von Licht verschiedener Wellenlängen oder z.B. durch Betrachten eines Mosaiks aus großem Beobachtungsabstand. Die spektralen Strahlungsleistungsverteilungen summieren sich zu einer additiven Mischfarbe ( siehe Abb. ). Fällt z.B. auf dieselbe Netzhaut-Stelle rotes und grünes Licht, so sieht man als Mischfarbe gelbes Licht (Farbensehen). Von der additiven Farbmischung ist die subtraktive Farbmischung zu unterscheiden, die einen rein physikalischen Vorgang umschreibt. Dabei wird von der ursprünglichen Strahlungsleistungsverteilung der Lichtquelle durch Hintereinanderschalten verschiedener Farbfilter jeweils ein Teil weggenommen. Fällt weißes Licht durch ein breitbandiges Gelbfilter und anschließend durch ein ebensolches Blaufilter, so ergibt sich die subtraktive Mischfarbe Grün, da nur dieser Anteil des Farbspektrums beide Filter passieren kann. Die Bezeichnung "subtraktive Farbmischung" ist irreführend, da die spektrale Leistungsverteilung beim Durchdringen eines Filters jeweils um einen Faktor verkleinert wird, also nicht subtraktiv, sondern multiplikativ verändert wird. Der Begriff multiplikative Farbmischung hat sich aber in der Farbenlehre nicht durchgesetzt.
additive Farbmischung
1additive Farbmischung: P ist das Ergebnis der additiven Mischung von Licht spektraler Leistungsverteilung P1 und P2 (λ = Wellenlänge).
2multiplikative Farbmischung ("subtraktive Farbmischung): Durchdringt weißes Licht der spektralen Leistungsverteilung P0(a) ein Filter 1 mit dem Transmissionsspektrum T1(b), so bleibt P1 = P0·T1(c). Beim Durchdringen des Filters 2 mit dem Transmissionsspektrum T2(d) erhält man P2 = P1·T2(e) als Ergebnis der multiplikativen (subtraktiven) Farbmischung.
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