Lexikon der Neurowissenschaft: C-type natriuretic peptide
C-type natriuretic peptide [E], Abk. CNP,Neuropeptid, das zusammen mit dem atrialen natriuretischen Peptid (ANP) und brain natriuretic peptide (BNP) die Familie der natriuretischen Peptide repräsentiert. CNP, ein aus 22-Aminosäureresten bestehendes Peptid, ist der Hauptvertreter dieser Familie im Zentralnervensystem (ZNS). Das CNP-Gen mit 2 Exons wird von mehreren Elementen flankiert, die die Expression von Cytokinen wie Interleukin-1 (Il-1) und Tumor-Nekrose-Faktor regulieren. Ähnlich wie ANP findet sich auch CNP im ZNS vor allem im Hypothalamus, aber auch im Kleinhirn, Bulbus olfactorius, im Septum, Thalamus und Neocortex. Wirkungen natriuretischer Peptide werden über 3 verschiedene Rezeptortypen vermittelt: NPR-A, NPR-B, NPR-C. ANP bindet mit hoher Affinität NPR-A, CNP bindet vor allem NPR-B. Während NPR-A sich weit gestreut in verschiedenen zentralnervösen Regionen findet (Neocortex, Thalamus, Hippocampus, Amygdala) wird der NPR-C hauptsächlich im Hypothalamus exprimiert. Er findet sich aber auch in tieferen Schichten des Neocortex und des limbischen Cortex sowie in verschiedenen limbischen und Hirnstamm-Strukturen. NPR-C-Rezeptoren wurden sowohl in Nervenzellen als auch Gliazellen identifiziert. Durch die Bindung an unterschiedlichen Rezeptoren vermitteln CNP und ANP zum Teil entgegengesetzte Wirkungen. Z.B. hemmt ANP die sekretorische Aktivität im Hypothalamus-Hypophysen-System, wohingegen CNP eine stimulierende Wirkung auf dieses System zeigt. Während für ANP anxiolytische Wirkungen (Anxiolyse) nachgewiesen wurden, hat CNP sowohl beim Tier als auch beim Menschen eher anxiogene Effekte. Entgegengesetzte Effekte dieser Peptide wurden auch für das Trinkverhalten und den Salzappetit berichtet, Verhaltensweisen die durch CNP jeweils verstärkt werden.
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