Lexikon der Neurowissenschaft: Carrier
Carrier [E, = Träger], 1) Gruppe saurer Proteine, die an der vesikulären Speicherung von Mediatoren wie Neuropeptiden beteiligt sind, z.B. Chromogranine, Neurophysine oder Urophysine.2) fremde Proteine, mit denen man kleine, nicht-immunogene Antigene oder Haptene koppeln kann, um sie immunogen zu machen. 3)Carrier-Proteine, Transportproteine, Translokatoren, die in biologischen Membranen lokalisierten Moleküle (meist Membranproteine), die den passiven Transport oder aktiven Transport polarer niedermolekularer Stoffe, wie Ionen, Zucker oder Aminosäuren bewirken. Carrier-Proteine sind Transmembran-Proteine und wirken analog zu Enzymen sehr selektiv durch Bindung der zu transportierenden Stoffe an der einen Seite der Membran. Die Bindestellen für die zu transportierenden Moleküle sind aufgrund von zyklischen Konformationsänderungen abwechselnd nach der Innen- und Außenseite der Membran gerichtet, wobei die Orientierung der Carrier-Proteine in der Membran jedoch fixiert bleibt und keine Rotation oder Diffusion der Carrier-Proteine durch die Membran erforderlich ist. Auf diese Weise kann ein Molekül, das auf der Membranseite, an der die höhere Konzentration eines Stoffes vorliegt, gebunden wird, allein durch Konformationsänderung des betreffenden Carrier-Proteins der gegenüberliegenden Membranseite zugekehrt werden, wo es aufgrund der geringeren Konzentration dazu neigt, sich vom Carrier-Protein abzulösen und damit durch die Membran transportiert ist. Durch Kopplung dieses Transportmechanismus an ATP-Hydrolyse oder an den gleichzeitigen Transport von Ionen wie H+, Na+ (Natrium), K+ (Kalium) in gleicher (Symport) oder entgegengesetzter (Antiport) Richtung können mit Hilfe von Carrier-Proteinen Stoffe auch gegen ein Konzentrationsgefälle transportiert werden (aktiver Transport).
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