Lexikon der Neurowissenschaft: Cerebrospinalflüssigkeit
Cerebrospinalflüssigkeitw [von latein. cerebrum = Gehirn, spina = Rückgrat], Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, Hirnwasser, Liquor cerebrospinalis, Ventrikelflüssigkeit, Zerebrospinalflüssigkeit, Abk. CSF,Ecerebrospinal fluid, extrazelluläre wäßrige Flüssigkeit, die in den inneren Räumen des Gehirns, den Hirnventrikeln, vom Plexus choroideus (Adergeflecht) gebildet wird und durch Öffnungen im Bereich des Ventriculus quartus in den Subarachnoidalraum gelangt. Verschiedene Hormone, Neurotransmitter und Prostaglandine können neben Medikamenten die Bildung der CSF beeinflussen. Gehirn und Rückenmark schwimmen in CSF. Dadurch wird das Gewicht, mit dem das Gehirn auf die Schädelbasis drückt, reduziert und das empfindliche Nervengewebe gegen Stöße geschützt. Die CSF ist praktisch zellfrei und entspricht in ihrer Zusammensetzung weitgehend der extrazellulären Flüssigkeit des Nervengewebes ( siehe Tab. ). Krankheiten des Nervengewebes spiegeln sich in einer veränderten Zusammensetzung der CSF. Durch eine Punktion des Subarachnoidalraums, die meist im Bereich der Lendenwirbelsäule durchgeführt wird (Lumbalpunktion), kann CSF für eine Untersuchung gewonnen werden. – Die Resorption der CSF erfolgt "saugpumpenartig" durch die Arachnoidvilli (Arachnoidalzotten) in die Venen im Schädel und Rückenmarkskanal. Proteinreichere CSF wird verlangsamt resorbiert; krankheitsbedingt vermehrte Zellzahlen führen zum "Verkleben" der Arachnoidvilli und können die Ausbildung eines Hydrocephalus (Wasserkopf) zur Folge haben. Magendie.
Cerebrospinalflüssigkeit
Normalwerte im lumbalen Liquor
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pH | 7,31 | |
Dichte | 1,006-1,009 g/cm3 | |
Liquordruck | 60-200 mm H2O | |
Zellzahl | 4 Zellen/μl (60-70% Lymphocyten, 30-40% Monocyten; keine Erythrocyten, Plasmazellen, eosinophile Granulocyten) | |
Protein | 120-500 mg/l | |
Glucose | 2,7-4,8 mmol/l | |
Lactat | < 2,1 μmol/l | |
Natrium | 128-152 mmol/l | |
Kalium | 2,3-4,6 mmol/l | |
Chlorid | 110-129 mmol/l. |
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