Lexikon der Neurowissenschaft: Cyclooxygenase-Hemmstoffe
Cyclooxygenase-Hemmstoffe, Cyclooxigenase-Hemmstoffe, Ecyclooxigenase inhibitors, Substanzen, die die für die Prostaglandinsynthese (Arachidonsäurestoffwechsel; Prostaglandine) notwendigen Isoformen 1 und 2 des Enzyms Cyclooxygenase hemmen. Als Cyclooxygenase-Hemmstoffe können Substratanaloga in Form von ungesättigten Fettsäuren dienen, die das aktive Zentrum kompetitiv hemmen oder sogar irreversibel blockieren. Neue Entwicklungen zielen darauf ab, Pharmaka zu entwickeln, die selektiv nur die Aktivität von COX-2 (Isoform 2) hemmen, also die Bildung der Entzündungsmediatoren verhindern, ohne die schützende Wirkung von COX-1 (Isoform 1) zu beeinflussen. Erste Erfolge wurden mit einer dem Aspirin (Acetylsalicylsäure) ähnlichen Substanz erzielt. Epidemiologische Daten und Laborstudien in den USA weisen darauf hin, daß diese Substanz auch die Entstehung von Dickdarmkrebs und der Alzheimer-Krankheit verhindern könnte. Eine noch bessere Wirksamkeit verspricht man sich von Molekülen, die nicht nur die Enzymaktivität durch Molekülbindung blockieren, sondern das Enzym chemisch modifizieren bzw. zerstören. Eine Nebenwirkung des Aspirins, die Reduktion der Blutzufuhr in kleinen Gefäßen der Magenschleimhaut (eventuell mit der Folge, daß Entzündungszellen stärker haften bleiben und ihre schädigenden Stoffe ins Gewebe abgeben können), könnte durch eine Kopplung des gefäßerweiternden Stickoxids (NO) an das Aspirin (z.B. als Nitroxybutyl- und Nitroxymethylphenylester der Acetysalicylsäure) verhindert werden. Ein anderer Forschungsansatz zielt darauf ab, nicht nur die Aktivität der Cyclooxygenase, sondern auch die der Lipoxygenase zu hemmen und dadurch auch die Bildung von Leukotrienen zu verhindern.
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