Lexikon der Neurowissenschaft: Makrophagen
Makrophagen [von griech. makros = groß, phagos = Fresser], Makrocyten, E macrophages,Sammelbezeichnung für eine Reihe amöboid beweglicher und zur Phagocytose größerer Partikel fähiger freier Zellen des Infektions- und Fremdkörperabwehrsystems (Immunsystem) verschiedener Metazoen. Bei Wirbeltieren und Mensch sind dies Zellen des reticulo-endothelialen Systems (RES), speziell die Gewebs-Makrophagen und die Monocyten ( siehe Zusatzinfo ). Beide vermögen neben Bakterien und geschädigten oder als körperfremd erkannten Zellen auch verschiedene nicht abbaubare Fremdkörper zu phagocytieren und unter Umständen zu speichern. Zudem bauen sie Antigenfragmente der phagocytierten Stoffe in ihre Histokompatibilitäts-(MHC-)Moleküle ein und stimulieren dadurch antigenspezifische Lymphocyten (Antigen-präsentierende Zellen). Neuroimmunologie.
Makrophagen
Die Mikrogliazellen des Zentralnervensystems sind den Makrophagen sehr verwandt. Sie stammen von Stammzellen des blutbildenden Knochenmarks ab und besiedeln das Gewebe des Zentralnervensystems während der Embryonalentwicklung. Aktivierte Mikrogliazellen können wie die Gewebs-Makrophagen Antigene phagocytieren und den T-Zellen präsentieren. Monocyten (Blut-Makrophagen) stammen auch aus pluripotenten Stammzellen des Knochenmarks und sind überwiegend im Blut anzutreffen. Auf Fremdkörperreize hin durchwandern die Monocyten die Gefäßwände, um am Reizherd ihre Phagocytosetätigkeit zu entfalten. Dabei werden sie durch Signalstoffe (Chemokine), die am Reizherd freigesetzt werden, angelockt. Während Entzündungen im Zentralnervensystem (z.B. multiple Sklerose) durchdringen die Monocyten die cerebralen Gefäße und werden zu Antigen-präsentierenden Makrophagen.
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