Lexikon der Neurowissenschaft: Mountcastle
Mountcastle, Vernon Benjamin, amerikanischer Neurowissenschaftler ( siehe Abb. ), *15.07.1918 Shelbyville (Kent.); nach Ausbildung in Medizin und Physiologie ab 1964 Leiter des Department of Physiology an der Johns Hopkins University in Baltimore (Md.); ab 1980 Professor of Neuroscience an der Johns Hopkins University, ab 1992 Professor emeritus. Mountcastle hat in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen führenden Neurowissenschaftlern umfangreiche Untersuchungen über die biologischen Grundlagen der Hirnfunktionen, die Funktion und die strukturellen Verbindungen ihrer Einzelelemente sowie die Organisationsprinzipien der Gesamtfunktion des Gehirns durchgeführt. Er hat die Feinstruktur der Hirnrinde analysiert, den Aufbau und die funktionellen Verbindungen der sogenannten "Einheitsmodule" studiert und die variable integrative Einheit der im neuronalen Netzwerk des Gehirns verteilten, miteinander verschalteten funktionellen Systeme als Grundlage der höheren Nervenfunktionen dargestellt. Aus seinen analytisch-synthetischen Untersuchungen ergab sich eine eindeutig monistische Auffassung des Leib-Seele-Problems. Den jeweils aktuellsten Stand der Neurowissenschaft hat er gemeinsam mit anderen führenden Neurowissenschaftlern in Sammelbänden wie "Medical Physiology" (1974) und "Handbook of Physiology" (1977-1987) dargestellt. Werke (Auswahl): "An organizing principle for cerebral function: the unit module and the distributed system" (in G.M. Edelman und V.B. Mountcastle, Eds: "Cortical Organization and a Selective Theory of Brain Functions"), "From Neuron to Action. An Appraisal of Fundamental and Clinical Research" (Ed. mit L. Deeke und J.C. Eccles, 1990), "Perceptual Neuroscience and the Cerebral Cortex" (1998).
V.B. Mountcastle
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