Lexikon der Neurowissenschaft: Programmierung
Programmierung w [von griech. programma = schriftliche Bekanntmachung], Eprogramming, Begriff, der die Umsetzung von Algorithmen in Programmiersprachen bezeichnet, mit deren Entwicklung die Paradigmen der Programmierung eng verbunden sind. Die ersten Computer wurden ausschließlich durch direkte Angabe der Maschinenbefehle programmiert. Eine Erleichterung boten Assemblersprachen, in denen statt des Zahlcodes für die Befehle sog. Mnemonics benutzt werden und Speicheradressen mit Variablen benannt werden können. Die wachsende Leistung der Computer ermöglichte Befehle, die eine ganze Kette von Maschinenbefehlen zusammenfaßten. Damit ist jedoch automatisch eine etwas geringere Effizienz des Programms verbunden. 1957 brachte IBM die erste höhere, d.h. von der Maschinenebene unabhängige Programmiersprache, FORTRAN I, heraus. FORTRAN I besaß eine Abfrage, die eine bedingte Ausführung von Befehlen ermöglichte, und eine Schleifenstruktur. Der eingegebene Text, das FORTRAN-Programm, wurde durch einen Compiler in Maschinensprache übersetzt. Dieses Maschinenspracheprogramm war dann ausführbar. Mit der zunehmenden Komplexität der Programme mußten Programmierparadigmen entwickelt werden, mit denen man diese Aufgaben handhaben konnte. Ein wichtiger Schritt war die Entwicklung der strukturierten Programmierung. Schon in der ersten Entwurfsphase eines Programms wird die zu bewältigende Aufgabe in kleine Teilaufgaben zerlegt, welche dann in der Implementation in Unterprogrammen abgearbeitet werden. Dies erleichtert die Lokalisierung eventueller Fehler ebenso wie die Weiterverwendung dieser Bausteine in anderen Programmen ( siehe Zusatzinfo ). induktive logische Programmierung, KI-Programmierung, künstliche Intelligenz.
Programmierung
Ein wichtiges Konzept ist das information hiding. Variablen können global, also allen Programmteilen zugänglich, oder lokal (nur in einem bestimmten Unterprogramm) vereinbart werden. Gut geschriebene große Programme sollten möglichst wenige globale Variablen haben. Das Unterprogramm hat eine Schnittstelle mit dem aufrufenden Programmteil, in dem Variablen übergeben werden. Es wird hierbei in vielen Sprachen unterschieden zwischen einer Wert- und einer Adressenübergabe. Im ersten Fall legt das Unterprogramm eine Kopie der Variablen mit gleichem Wert an, deren Speicherplatz nach der Beendigung des Unterprogramms wieder freigegeben wird. Somit bleibt der Wert der Variablen im aufrufenden Programmteil unverändert. Bei einer Adreßübergabe wird keine Kopie der Variablen angelegt. Eine Wertänderung hat somit auch Wirkung für den aufrufenden Programmteil. Prozeduren können sich auch selbst wieder aufrufen. Diese Technik heißt Rekursion. Die erste Programmiersprache von Bedeutung, die diese Konzepte verwirklichte, war ALGOL60.
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