Lexikon der Neurowissenschaft: Vitamin A
Vitamin A, E vitamin A, 1) Vitamin A1, Retinol, antixerophthalmisches Vitamin, Axerophthol, der über eine durch eine NAD+-abhängige Dehydrogenase katalysierte Redoxreaktion mit dem Aldehyd Retinal im Gleichgewicht stehende Alkohol, ein fettlösliches Vitamin mit Polyisoprenoidstruktur ( siehe Abb. ). Retinol und die anderen A-Vitamine sind für das Wachstum, die Regeneration der Haut und für die Funktion der Netzhaut (Sehfarbstoffe) erforderlich. Erstes Anzeichen von Vitamin A1-Mangel ist Nachtblindheit. – Vitamin A1 kommt überwiegend in tierischen Produkten, wie Milch, Butter, Eigelb, Lebertran, und im Körperfett vieler Tiere vor. Das Provitamin Carotin kommt in grünen Pflanzen und Früchten vor. Die Umwandlung der Carotine in Vitamin A1 erfolgt im Dünndarm, jedoch können auch andere Organe, wie Muskeln und Lungen, sowie das Serum diese Umwandlung in begrenztem Maß durchführen. In der Dünndarmschleimhaut wird β-Carotin oxidativ in zwei Moleküle Retinal gespalten, α- und γ-Carotin ergeben nur ein Vitamin A1-Molekül. Retinal wird zu all-trans-Retinol reduziert und anschließend mit einer Fettsäure (meistens Palmitat) verestert. Dieses Vitamin A1-Palmitat wird über die Lymphe in die Leber transportiert und dort gespeichert. Durch Hydrolyse wird daraus freies Retinol erhalten, das mit Hilfe eines retinolbindenden Plasmaproteins von der Leber freigesetzt wird. Das Retinol wird von den Netzhautzellen aus dem Plasma aufgenommen und zu all-trans-Retinal (Retinaldehyd) oxidiert. Dieses wird zu 11-cis-Retinal isomerisiert, einem Bestandteil des Sehpurpurs (Rhodopsin). Für Erwachsene beträgt der tägliche Bedarf 1,5-2,5 mg. Seit einigen Jahren ist bekannt, daß β-Carotin auch als Radikalfänger (Antioxidantien, freie Radikale) eine Rolle spielt. 2) Vitamin A2, das Dehydroretinol. Retinoide, Vitamin A-Hypervitaminose.
Vitamin A
Retinol, Retinal und Retinol-Ester sind durch Gleichgewichtsreaktionen ineinander überführbar; aus Retinal entsteht Retinsäure.
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