Lexikon der Optik: Asthenopie
Asthenopie, Sehbeeinträchtigung mit unspezifischen Beschwerden, die auf ein Mißverhältnis zwischen geforderten Sehleistungen und der Funktionstüchtigkeit des Sehorgans zurückzuführen sind. Meistens treten Sehbeschwerden wie Augenbrennen, Flimmern, Ermüdungserscheinungen der Augen, Verschwommensehen und sehbedingte Kopfschmerzen auf. Ursachen asthenopischer Beschwerden sind in mindestens vier Bereichen zu suchen: individuelle Faktoren (nicht ausreichende optische Korrektion, labiler oder krankhafter Zustand des Sehorgans oder anderer Organe), dem Leistungsvermögen nicht angepaßte Bedingungen des Arbeitsplatzes oder der Arbeitsaufgabe, unzulängliche oder unzweckmäßige Licht- und Beleuchtungsbedingungen sowie belastende soziale Verhältnisse.
Wegen der multifaktoriellen Ursachen der A. kommen der klinischen, sozialen, arbeitshygienischen und vor allem der optischen Abklärung große Bedeutung zu. Letztere bezieht sich auf folgende Faktoren:
Akkommodative A. findet sich bei Übersichtigkeit und Alterssichtigkeit und ist durch sorgfältige Brillenglasbestimmung einschließlich Nahprüfung abzuklären.
Muskuläre A. wird durch übermäßige Halteleistungen der äußeren Augenmuskeln bei Heterophorien verursacht, kann durch moderne Binokularprüfung ermittelt und durch Prismenkorrektion mittels Brillengläsern behoben werden.
Fusionale A. tritt bei Fusionsstörungen auf, wenn ein Augenstellungsfehler (Heterophorie) vom Stadium der muskulären Kompensation in Stadien der sensorischen Kompensation übergeht oder wenn es durch Überlastung zur Dekompensation kommt.
Das Ausschließen fusionaler A. ist derzeit am besten mit der Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase möglich (Polatest-Methodik) und erfolgt mit prismatischen Brillengläsern.
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