Lexikon der Optik: Beugung
Beugung (F. M. Grimaldi, 1616-1663; R. Hooke 1665, Chr. Huygens 1678), Abweichungen von der geradlinigen Ausbreitung des Lichtes, die dann auftreten, wenn das Licht auf Hindernisse wie Schirme oder Blenden trifft. Die B. ist eine typische Wellenerscheinung und daher stark wellenlängenabhängig.
Sie ist von den Vorgängen der Reflexion, der Brechung und der Lichtausbreitung in inhomogenen Medien zu unterscheiden, die sich bereits mit dem Bilde von Lichtstrahlen zutreffend beschreiben lassen. Die B. des Lichtes an unregelmäßig verteilten kleinen Teilchen wird meist als Lichtstreuung bezeichnet. Der letztere Begriff umfaßt aber auch unelastische (d.h. die Lichtfrequenz verändernde) und stimulierte Prozesse. B. wird an Wellen unterschiedlicher Art beobachtet: an elektromagnetischen Wellen, von den Röntgenstrahlen über das Licht bis hin zu den Radiowellen, an Schallwellen, Wasserwellen, aber auch an Materiewellen, wie sie nach der Quantentheorie materiellen Teilchen, z.B. Elektronen, zuzuschreiben sind. Bei optischen Geräten führt die B. an Blenden, Schirmen, Gittern u.ä. zu Veränderungen des geometrisch-optischen Bildes von Objekten. Beugungserscheinungen, Beugungstheorie.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.