Lexikon der Optik: Beugungslinien
Beugungslinien, allgemein die Kurven verschwindender Intensität in einer Beugungsfigur. B. treten nur auf, wenn die beugende Öffnung ein Symmetriezentrum hat. Das bedeutet, alle geradlinigen Verbindungen zweier Punkte auf dem Rande der Öffnung, die durch das Zentrum gehen, werden von diesem halbiert. Beispiele sind die Geraden verschwindender Intensität in den Beugungserscheinungen am Spalt, am Rechteck, oder die dunklen Kreisringe bei Beugungserscheinungen an der Kreisblende. Der Unterschied zwischen dem Beugungsbild eines Dreieckes (Abb. a) und dem eines Sechseckes (Abb. b) besteht darin, daß beim Sechseck wegen des vorhandenen Symmetriezentrums B. auftreten, beim Dreieck hingegen fehlen sie, weil kein Symmetriezentrum vorliegt.
Neben den B. können noch die Symmetrielinien, die Spiegelachsen für die Beugungsfigur darstellen, betrachtet werden. Es gilt: Die Symmetrieachse eines beugenden Objektes ruft im Beugungsbilde zwei Symmetrielinien hervor, eine senkrecht und eine parallel zur Symmetrieachse des Objektes.
So zeigt Abb. a bei drei Symmetrieachsen des Objektes sechs Symmetrielinien der Beugungsverteilung. Allgemein wird die Anzahl der Symmetrieachsen im Objekt in der Beugungsverteilung verdoppelt. Dem entspricht eine noch allgemeinere Aussage über Beugungsverteilungen: Sobald in einer Beugungsöffnung geradlinige Randstrecken vorhanden sind, tritt in der Beugungsfigur dafür die gleiche Anzahl von Lichtschweifen nach beiden Seiten senkrecht zu dieser geradlinigen Strecke auf, wie dies z.B. Abb. a zeigt. Bei zueinander parallelen Geraden fallen dabei die Lichtschweife zusammen.
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