Lexikon der Optik: Binokularprüfung
Binokularprüfung, subjektive Prüfmethoden der Brillenglasbestimmung zur Prüfung des Binokularsehens auf der Grundlage der Bildtrennung, entweder unter völliger Aufhebung oder dosierter Beibehaltung der Fusion. Bei gleichzeitiger Teilnahme beider Augen am Sehvorgang wird geprüft, ob der refraktive Korrektionszustand beider Augen gleichwertig ist (Refraktionsgleichgewicht), beiderseits gleiche Sehschärfe und gleicher Kontrast erreicht wird (Sehgleichgewicht), gleicher Akkommodationsaufwand geleistet wird (Akkommodationsgleichgewicht), die Vergenzeinstellungen normal sind (Muskelgleichgewicht) und schließlich das sensorische Zusammenwirken beider Augen normal und unbelastet erfolgt, wobei es auf gleichwertige Tiefenwahrnehmung von der Einstellebene aus nach vorn und hinten (Stereo-Wendeprobe) sowie auf gleichgewichtige Beteiligung beider Augen am Zustandekommen der Tiefenwahrnehmung (Stereo-Sehgleichgewicht) ankommt. In ihrer ganzen Komplexität läßt sich die B. mit dem Polatest durchführen. Zu Teilergebnissen kommt man mit Sehzeichenprojektoren, die mit polarisiertem Licht arbeiten (Bildtrennung). Ergänzende Teilbefunde können mit dem Haploskop, dem Bagolini-Test und Maddox-Test erhoben werden.
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