Lexikon der Optik: Blitz
Blitz, Lichterscheinung, die bei einem Gewitter infolge elektrischer Stoßentladung zwischen einer Wolke und der Erde (Erdblitz) oder zwischen Wolken (Wolkenblitz) entsteht. Es existieren eine Reihe von Blitztheorien, die von der Annahme ausgehen, daß bei den starken Vertikalbewegungen in einer Gewitterwolke unter Mitwirkung der Schwerkraft eine räumliche Trennung von Teilchen verschiedener Art mit unterschiedlicher elektrischer Ladung eintritt. Die dadurch erzeugten elektrischen Feldstärken können ausreichen, um kleine Gleitfunken zu bilden, die einen ionisierten, leitfähigen Kanal bilden und weiter wachsen, wobei sie das hohe elektrische Feld vor sich herschieben. Zwischen der Wolke und z.B. der Erdoberfläche reichen daher zur Entstehung des B. sehr viel kleinere Spannungsdifferenzen aus, als man für den Funkenüberschlag über eine so lange Strecke hinweg durch sinngemäße Übertragung der Verhältnisse von Funkenentladungen im Laboratorium erwarten würde. Erdblitze können bis zu 9 km, Wolkenblitze bis zu einigen 104 m lang sein. Der Ladungsausgleich erfolgt intermittierend in Blitzkanälen von einigen Zentimetern Durchmesser. Die einzelnen Entladungsimpulse, die durch einen Blitzkanal laufen, sind 10-5 bis 10-6 s lang und folgen größenordnungsmäßig in einem Abstand von 10-2 s. Seltene Ereignisse sind Kugelblitze und Perlschnurblitze. Das Blitzspektrum besteht aus Linien- und Bandenspektren der in der Luft enthaltenen Bestandteile.
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