Lexikon der Optik: Chromatoophthalmoskopie
Chromatoophthalmoskopie, Ophthalmochromoskopie, Untersuchungsmethode des Hintergrundes des Auges mit Hilfe von Farbfiltern in Verbindung mit Ophthalmoskopen (Handophthalmoskop, Stereo-Ophthalmoskop, Netzhautkamera). Aufgrund unterschiedlicher Eindringtiefen, Absorptions- und Reflexionseigenschaften werden in bestimmten Spektralbereichen Details der Netzhaut besser sichtbar bzw. überhaupt erst erkennbar. Zusätzlich tritt eine Verbesserung der Abbildungsqualität durch Verminderung der chromatischen Aberration ein. Angewendet werden die Filterscheiben Rotfrei, Rot, Purpur, Blau, Gelb, Orange sowie deren Kombinationen Gelb + Orange, Gelb + Rotfrei, Orange + Rotfrei. Von einigen Anwendern dieser Methode werden auch entsprechende Interferenzfilter benutzt. Schmalbandige Filter erfordern eine hohe Lichtstärke der Beleuchtungseinrichtung im benutzten Ophthalmoskop, welche bei Verwendung breitbandiger Filter bzw. beim filterlosen Gebrauch des Gerätes heruntergeregelt werden muß. Die einzelnen Filterfarben ermöglichen folgende differenzierte Beobachtungen:
Blau: Eigenfluoreszenz der Papille, Fluoreszenzangioskopie;
Purpur: Papille ist im vitalen Zustand zart rötlich, bei Atrophie bläulich, was auch bei der Deutung einer Glaukompapille oder eines Myopiekonus hilfreich ist;
Rot: Kontraststeigerung zur Beobachtung von Pigmentansammlungen vor dem Hintergrund von Blutungen;
Rotfrei: Erkennen von Mikroaneurysmen, Kapillarerweiterungen, feinsten Gefäßneubildungen, Mikrogefäßabnormitäten, Ödemen, normalen und pathologischen Reflexen, Nervenfaserzeichnungen, Proliferationen usw.
Gelb: Kontraststeigerung zwischen Blutgefäßen und dem übrigen Augenhintergrund.
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