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Lexikon der Optik: Dämmerungssehen

Dämmerungssehen, Sehen unter mesopischen Adaptationsleuchtdichten. Das D. ist durch die gleichzeitige Aktivität der Stäbchen und der Zapfen charakterisiert. Stäbchen und Zapfen befinden sich in einer Konkurrenzsituation, da beide Systeme um die gleichen anatomischen Strukturen in der Sehbahn konkurrieren. Die Stäbchen üben einen hemmenden Einfluß auf die Zapfen aus.

Das Sehen in der Dämmerung weicht erheblich vom Sehen unter Tageslichtbedingungen ab. Die Sehschärfe liegt in der Dämmerung typischerweise zwischen 0,1 und 0,3, unabhängig davon, wie hoch die Tagessehschärfe ist. Die weite Öffnung der Pupille hat eine verminderte Abbildungstiefe zur Folge, weshalb geringfügige Ametropien oder Astigmatismen, die am Tage wegen der großen Abbildungstiefe des Auges unerkannt bleiben, nun in Erscheinung treten. Das Farbensehen weist die Kennzeichen einer Tritanstörung auf (Brücke-Bezoldsches Phänomen). Die Kontrastempfindlichkeit zeigt kein ausgeprägtes Maximum, wie es unter photopischen Adaptationsleuchtdichten der Fall ist. Die Grenzfrequenz der Kontrastempfindlichkeit ist zu geringeren Ortsfrequenzen hin verschoben. Die Blendungsempfindlichkeit des Auges ist deutlich erhöht. Bei rund 10 bis 20% aller Personen ist im Bereich mesopischer Adaptationsleuchtdichten die Nachtmyopie zu beobachten.

Die Prüfung des D. ist besonders für die Eignung der Nachtfahrtauglichkeit von großer Bedeutung. Innerhalb des Scheinwerferkegels eines Kraftfahrzeuges herrschen auch bei nächtlichem Straßenverkehr Leuchtdichten vor, die denen des mesopischen Sehens entsprechen (s. Farbtafel ). Die Prüfung des D. erfolgt mit speziellen Geräten wie dem Nyktometer oder dem Mesoptometer.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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