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Lexikon der Optik: Doppler-freie Zweiphotonenabsorption

Doppler-freie Zweiphotonenabsorption, eine Methode der Doppler-freien Laserspektroskopie. Dabei werden Atom- bzw. Molekülübergänge untersucht, die durch die gleichzeitige (simultane) Absorption von zwei Photonen verursacht werden (Mehrphotonenabsorption). Wie bei der Lamb-dip-Spektroskopie verwendet man ein stehendes Laserfeld (der Frequenz ν), so daß die beiden Photonen aus den zwei in entgegengesetzter Richtung laufenden Wellen absorbiert werden können. In diesem Falle "sieht" ein Teilchen mit der Geschwindigkeit vz bezüglich der Ausbreitungsrichtung z der nach rechts laufenden Teilwelle (Abb.) das eine Laserphoton mit einer positiven und das andere mit einer gleich großen negativen Doppler-Verschiebung vom Betrage |vz|/λ mit λ als Wellenlänge (Doppler-Effekt). Im Resonanzfalle ν=ν21/2, wobei ν21 eine atomare bzw. molekulare Übergangsfrequenz (den durch das Plancksche Wirkungsquantum h dividierten Abstand zweier Niveaus 1 und 2) bezeichnet, kompensieren sich beide Frequenzverschiebungen, und zwar für alle Teilchen unabhängig von ihrer Geschwindigkeit, so daß man ein relativ großes Doppler-freies Signal genau im Zentrum des Überganges erhält. Der breite Doppler-Untergrund (Abb.) wird durch die Absorption von 2 Photonen derselben Ausbreitungsrichtung erzeugt. Man erhält damit schmale Doppler-freie Resonanzlinien, die für die D. Z. ein Auflösungsvermögen von etwa 108 ermöglichen. Im Gegensatz zur Lamb-dip-Spektroskopie, bei der nur eine bestimmte Geschwindigkeitsgruppe der gasförmigen Teilchen zum Signal beiträgt, sind hier alle Teilchen an der Bildung des Signals beteiligt, was eine erhebliche Kontrasterhöhung zur Folge hat. Dieses Verfahren erlaubt ferner im Unterschied zur Sättigungsspektroskopie die Untersuchung von Übergängen zwischen Niveaus gleicher Parität. Die praktische Anwendung der Methode ist an das Vorhandensein einer ausreichenden Übergangswahrscheinlichkeit geknüpft, so daß Übergänge mit einem resonanznahen Zwischenniveau bevorzugt sind.



Doppler-freie Zweiphotonenabsorption: Simultane Absorption von 2 Photonen der Frequenz ν und entgegengesetzter Ausbreitungsrichtung durch Atome bzw. Moleküle mit der Übergangsfrequenz ν21. λ Wellenlänge, vz Teilchengeschwindigkeit, ΔnD Doppler-Breite.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
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Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
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Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
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Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
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Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
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