Lexikon der Optik: Duktilschleifen
Duktilschleifen, ein dem klassischen Schleifverfahren verwandtes und in neuerer Zeit ebenfalls zur Herstellung optisch wirksamer – "polierter" – Oberflächen genutztes Verfahren. Definitionsgemäß wird duktiles Materialabtrennen dann erreicht, wenn die Abtrenntiefe unterhalb einer werkstoffspezifischen kritischen Größe gehalten wird und hinreichend hohe Schnittgeschwindigkeiten (≥100 m/s) realisierbar sind. Für Glas liegt die kritische Abtrennhöhe, bei der sich der Abtrennmechanismus von Sprödbruch in duktiles Verhalten ändert, bei etwa 10 nm. Als Bearbeitungsmaschinen kommen dafür Ultrapräzisionsmaschinen in Kombination mit Laserinterferometern als online-Meßtechnik zum Einsatz. Zum Abtrennen werden Diamantwerkzeuge, die auch beim klassischen Schleifen Verwendung finden, eingesetzt. Das Verfahren wird zur Herstellung optisch wirksamer Oberflächen für z.B. Teleskopspiegel (Leichtgewichtspiegel), optische Elemente in der Weltraumtechnik, Hochenergielaser sowie optische Fenster aus sprödharten Materialien (Keramik, Quarz, Glas, Metall oder über CVD-Verfahren hergestellte SiC-Oberflächenschichten) verwendet.
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