Lexikon der Optik: Halbschattenplatte
Halbschattenplatte, in der Polarisationsoptik Einrichtung zum Steigern der Einstellgenauigkeit von Auslöschungs- und Kompensationsstellungen. Die H. nutzt häufig das optische Drehvermögen von Quarz. Zwei oder mehr planparallele oder keilförmige Quarzplatten werden nebeneinander und vorteilhaft in der Okulardingebene vor einem Analysator angeordnet. Die Nakamura- oder Biquarzplatte besteht aus einer rechts- und einer linksdrehenden Quarzplatte gleicher Dicke d≈0,05 mm, die Bertrand-Platte aus insgesamt vier abwechselnd angeordneten rechts- und linksdrehenden Quarzplatten gleicher Dicke d≈ 0,05 mm (Abb.). Die Dicke der Quarzplatten ist in beiden Fällen so gewählt, daß bei Einfall von linear polarisiertem Licht die Schwingungsrichtungen des aus dem rechts- bzw. linksdrehenden Quarz austretenden Lichtes einen Winkel zwischen 2° und 3° miteinander einschließen. Dieser Halbschattenwinkel variiert bei dem Halbschattenkeil nach Macé de Lépinay zwischen 0,5° und etwa 10°. Nur in Auslöschungsstellung des zu prüfenden, auf die Trennlinie der H. abgebildeten Objektes erscheinen beide Gesichtsfeldhälften im gleichen Grauton (Halbschatten). Die Einstellempfindlichkeit im monochromatischen Licht ist ≤3'.
Halbschattenplatte: Wirkung einer Nakamura-Platte (a) und einer Bertrand-Platte (b). l links- und r rechtsdrehender Quarz.
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