Lexikon der Optik: holographische Gitter
holographische Gitter, interferentiell geteilte Gitter, die nach Vorschlägen von A. Cotton (1901), A. A. Michelson (1915), D. Rudolph und G. Schmahl (1967), A. Labeyrie u.a. durch die photographische Aufzeichnung eines mit kohärentem Lichte erzeugten Interferenzfeldes hergestellt werden (Gitterherstellung). Die Vorteile der h. G. gegenüber mechanisch geteilten Gittern sind die folgenden: Ihre Herstellungszeiten sind kürzer. Sie sind frei von Gittergeistern. Sie zeigen ein um den Faktor 10 schwächeres Streulicht.
Da extreme Streulichtfreiheit nicht immer erforderlich ist und eine gute Kopiertechnik die Art der Herstellung in den Hintergrund treten läßt, werden mechanisch geteilte und interferentiell geteilte Gitter nebeneinander eingesetzt. Die Erzeugung langer gerader Blazeflanken für Echellegitter mit z.B. 60 Linien pro mm (L/mm) ist rein interferentiell außerordentlich schwierig und sollte den mechanischen Teilmaschinen vorbehalten bleiben. Mit Teilungsfrequenzen oberhalb von 200 L/mm sind verschiedenste Profilformen hergestellt worden und kommerziell verfügbar. In zunehmendem Umfange werden Spektralphotometer, Spektrometer oder auch Einzelmonochromatoren mit h. G. ausgerüstet.
In Gestalt der Konkavgitter, insbesondere der korriegierten Konkavgitter, wird die dispergierende mit der abbildenden Eigenschaft in einem einzigen Bauelement vereint. Die korrigierten Konkavgitter werden überwiegend interferentiell hergestellt.
Anwendungsbeispiele für h. G. sind:
1) Plangitter. Diese werden in spektroskopischen Geräten auch hoher Auflösung sowie als Polarisatoren, Strahlteiler, Multiplexer in der optischen Nachrichtenübertragung oder Resonatorelemente für Laser verwendet.
2) Korrigierte Konkavgitter. Diese werden in lichtstarken spektroskopischen Geräten mittlerer und niedriger Auflösung (Monochromatoren, Spektrographen mit geebnetem Bildfeld), als Multiplexer und Demultiplexer sowie zur monochromatischen Abbildung eingesetzt.
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