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Lexikon der Optik: Interferenzspektroskopie

Interferenzspektroskopie, ein Verfahren, das die Struktur von Spektrallinien untersucht, indem es sich der Interferenz ihres Lichtes bei hohen Gangunterschieden bedient. A.H.L. Fizeau trennte mit Hilfe eines Newtonschen Glases (Newtonsche Ringe) von veränderlichem Abstand die beiden Bestandteile der Na-D-Linien und stellte das Verhältnis ihrer Wellenlängen interferentiell fest. Damit ist er der Begründer der I. (1862). Aber erst A.A. Michelson (1852-1931) bildete die I. zu einer eigenen Disziplin aus. Er verwendete die Kurven gleicher Neigung anstatt Kurven gleicher Dicke und gab eine Beziehung zwischen der Intensitätsverteilung der benutzten Lichtart im Spektrum und der Veränderung der Sichtbarkeit der erzeugten Streifen bei wachsendem Gangunterschied an. Er definierte dabei die Sichtbarkeit der Interferenzen als V=(I1-I2)/(I1+I2), wobei I1 die Intensität eines Interferenzmaximums, I2 die Intensität eines benachbarten Minimums ist. Die Abhängigkeit der Sichtbarkeit vom Gangunterschied gibt die Sichtbarkeitskurve an, aus deren Gestalt auf die Linienstruktur der Strahlung, die die Interferenzen erzeugte, rückgeschlossen werden kann. Eindeutige Ergebnisse werden jedoch nur bei sehr einfachen Strukturen erzielt. Auf diese Weise fand Michelson, daß die rote Cadmiumstrahlung nur eine einzige Spektrallinie repräsentiert, während das Spektrum der grünen, blauen und violetten Cadmiumstrahlung aus zwei oder mehr benachbarten Linien besteht, von denen die Intensität der einen die der anderen beträchtlich übertrifft. C. Fabry und E. Perot stellten die Auflösung feinster Spektrallinien auf eine feste Basis. Durch das Fabry-Perot-Interferometer kommen auch die vielfach reflektierten Strahlen zur Mitwirkung, wodurch die Interferenzringe an Schärfe und Deutlichkeit außerordentlich gewinnen. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet die Lummer-Gehrcke-Platte. Eine größere Auflösung erzielten E. Gehrcke und E. Lau mit dem Multiplex-Interferenzspektroskop. Die Hochfrequenzspektroskopie ist heute in der Lage, mit Hilfe von Mikrowellen die Aufspaltung der optischen Energieniveaus der Atome und Moleküle direkt auszumessen; dabei wird ein Auflösungsvermögen von etwa 1011 erreicht.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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