Lexikon der Optik: Interferometer nach Väisälä
Interferometer nach Väisälä, ein Beugungsinterferometer zur Messung großer Strecken (100 Meter und mehr) für geodätische Zwecke. Das von der Quelle Q1 kommende weiße Licht wird durch die Doppelblende M in zwei Teilstrahlen zerlegt (Abb.). Sind die Spiegelabstände AB und BC gleich, so haben beide Teilstrahlen nach der Reflexion dieselbe Phase. Es tritt daher keine Verschiebung des achromatischen Mittelstreifens im Interferenzbilde Q2 der Quelle ein. Bei Ungleichheit wird wie beim Interferometer nach Rayleigh-Haber-Löwe durch einen Streckenkompensator die Ungleichheit kompensiert und gemessen. AB wird durch ein Endmaß bestimmt. Mit geänderten Spiegelpositionen läßt sich die Längenmessung beliebig fortsetzen. Ihre Genauigkeit beträgt etwa 0,1 μm/m. Mit dem I. n. V. kann die Länge eines Endnormals (Normal für eine Längeneinheit) durch fortgesetzte Vervielfachung auf eine Grundlinie größerer Länge, z.B. auf eine Vergleichsbasis, übertragen werden, mit deren Hilfe z.B. elektro-optische Streckenmeßgeräte und Invarmeßbänder geeicht werden können.
Interferometer nach Väisälä: Strahlengang. Q1 Lichtquelle, Q2 ihr Bild, M Doppelblende; A, B, C Spiegel.
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