Lexikon der Optik: Lichtmühle
Lichtmühle, ein auf 1 bis 10 Pa evakuierter Glaskolben, in dem sich ein leicht drehbares Flügelrädchen mit einseitig geschwärzten Flächen befindet. Bei Bestrahlung dreht sich das Flügelrädchen so, daß die geschwärzten Flächen vor dem Licht zurückweichen. A.J. Fresnel entdeckte 1825, als er nach einer Druckwirkung des Lichtes suchte, daß ein in einem verdünnten Gas aufgehängter geschwärzter Körper bei Bestrahlung mit Licht zurückweicht. W. Crookes hat diese Erscheinung näher untersucht und zu diesem Zweck die L. gebaut. Die Kraftwirkung hat aber nichts mit dem Lichtdruck zu tun, sondern beruht auf einer Impulsänderung der reflektierten Gasmoleküle. Die geschwärzten Flächen der Flügel erwärmen sich bei Lichteinfall stärker als die ungeschwärzten und erteilen daher den an ihnen reflektierten Gasmolekülen einen größeren Impuls. Durch den Rückstoß werden die geschwärzten Flächen vom Licht weggetrieben. Das Prinzip der L. wird im Radiometer zur Strahlungsmessung angewendet.
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