Lexikon der Optik: Lichttechnik
Lichttechnik, Sammelbegriff für alle Gebiete der Lichterzeugung, der Lichtmeßtechnik und der Beleuchtungstechnik, die in ihrer Gesamtheit dazu dienen, den Menschen für alle Sehaufgaben optimale Bedingungen zu schaffen.
Die Vielzahl der im Rahmen der L. zu bearbeitenden Aufgaben läßt sich im wesentlichen in drei Gebiete einteilen:
1) Lichterzeugung (Leuchttechnik). Hierbei ist das Ziel, für die in der Praxis vorkommenden Beleuchtungsaufgaben die erforderlichen Lichtquellen zu entwickeln. Entwicklungsziele bzw. -kriterien sind z.B. eine hohe Lichtausbeute, eine lange Lebensdauer, eine vorgegebene Lichtstärkeverteilung und eine bestimmte spektrale Energieverteilung zur Erreichung einer hohen Farbwiedergabe.
Wichtige für Beleuchtungszwecke eingesetzte Lampentypen sind Glühlampen, Halogenglühlampen, Leuchtstofflampen, Kompakt-Leuchtstofflampen, Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, Natriumdampf-Niederdrucklampen und Hochdrucklampen. Daneben finden spezielle Licht- und Strahlungsquellen – häufig der UV- bzw. IR-Anteil des Strahlungsspektrums – vielfältige Anwendung, z.B. in der Medizin für therapeutische Zwecke (Hautkrankheiten), in der Kosmetik (Hautbräunung), in der Industrie (Aushärten, Trocknen, Belichtung u.ä.), in der Landwirtschaft (Photosynthese, Entkeimung).
2) Lichtmeßtechnik (Photometrie). Sie liefert ein System von photometrischen Größen und Einheiten, mit deren Hilfe lichttechnische Phänomene empfindungsgemäß bewertet werden können.
Von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung der Lichtmeßtechnik waren die experimentellen Untersuchungen der Eigenschaften des menschlichen Sehorgans, die Vereinbarungen über den spektralen Hellempfindlichkeitsgrad V(λ) des menschlichen Auges, die Schaffung einer international vereinbarten Lichteinheit, die Einführung physikalischer Meßmethoden und die Entwicklung entsprechender Meßgeräte. Eng verbunden damit ist die Farbmessung.
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