Lexikon der Optik: Mikroprojektion
Mikroprojektion, das Sichtbarmachen der Bilder mikroskopischer Objekte unmittelbar für einen größeren Kreis von Beobachtern durch Projektion. Die M. kann als Rück- oder Aufprojektion erfolgen.
Bei der Rückprojektion entsteht das Bild auf einem im definierten Abstand zum Mikroskop zwischen Projektionsoptik und Betrachter angeordneten Projektionsschirm. Ausführungsformen solcher Anordnungen sind Demonstrationsaufsätze oder Projektionsmikroskope. Demonstrationsaufsätze werden am Mikroskoptubus aufgesetzt; Projektionsmikroskope verkörpern eine geschlossene Bauform bestehend aus Mikroskop, Projektionsoptik und Projektionsscheibe. Durch den festen Vergrößerungsfaktor der Projektionsoptik ergibt sich für jedes Mikroskopobjektiv ein fester Projektionsmaßstab. Als Projektionsschirme werden meist Mattscheiben verwendet. Der störende Einfluß ihrer Körnigkeit auf die Auflösung feiner Objektdetails im mikroskopischen Bilde kann durch Bewegen der Mattscheiben behoben werden.
Bei der Aufprojektion wird das Bild mittels Mikroprojektionsgeräten auf eine Projektionswand projiziert. Damit das Bild ausreichend hell sichtbar ist, müssen bei Projektionen über größere Entfernungen und Projektionen hoher Vergrößerungen Lichtquellen hoher Leuchtdichte und Spezialokulare verwendet werden. Der Projektionsmaßstab kann mit dem Objektmikrometer ermittelt werden.
Die M. ist aus lichttechnischen Gründen Einschränkungen unterworfen. Die Strahlenbelastbarkeit des Objektes und eine vorhandene Objekthelligkeit setzen der Projektionsentfernung, dem Projektionsmaßstab und der Anwendungsbreite Grenzen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.