Lexikon der Optik: militärische Anwendungen des Lasers
militärische Anwendungen des Lasers. In der Militärtechnik wird der Laser hauptsächlich zur Entfernungsmessung und zur Zielmarkierung benutzt.
Die Entfernungsmessung erfolgt nach dem Radar-Prinzip. Ein Laserimpuls von 10 bis 20 ns Dauer wird auf das Ziel "geschossen" und der rückgestreute Impuls photoelektrisch registriert. Aus der Laufzeit der Impulse ergibt sich dann der Abstand zum Ziel.
Die Hauptvorteile gegenüber dem Radar sind niedrige Kosten und geringes Gewicht (in den USA wurde ein Gerät in Taschenformat entwickelt, das einschließlich der Batterien nur 500 g wiegt) sowie die Möglichkeit, auch sehr tief fliegende Objekte zu orten. Der Nachteil liegt vor allem in der starken Schwächung der Laserstrahlung beim Durchgang durch die Atmosphäre. Als Strahlungsquellen finden meist gütegeschaltete Neodymglas- oder Neodym-YAG-Laser Verwendung.
Zur Zielmarkierung wird das Ziel mit einem Laser, meist einem Neodym-YAG-Laser, angestrahlt. Wegen der hohen spektralen Leistungsdichte des Laserlichtes erscheint das Ziel, durch ein schmalbandiges Frequenzfilter betrachtet, als ein heller Fleck. Eine mit einem entsprechenden Sensor ausgestattete Bombe oder Rakete empfängt so ein vom Ziel ausgehendes Signal, mit dessen Hilfe sie mit großer Genauigkeit automatisch auf das Ziel gelenkt werden kann.
Obwohl bereits sehr frühzeitig über die Möglichkeit spekuliert wurde, Laserstrahlen zur Zerstörung einzusetzen, reicht die Energie selbst der heute verfügbaren Hochleistungslaser bei weitem noch nicht aus, um mit einem Laserimpuls ein Flugobjekt (Flugzeug, Rakete, Satellit) stark genug zu beschädigen.
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