Lexikon der Optik: Minimum der Ablenkung
Minimum der Ablenkung, Minimalablenkung, eine bei Durchstrahlung eines Dispersionsprismas sehr häufig benutzte Ablenkung. Durchsetzt der Lichtstrahl das Prisma mit dem brechenden Winkel χ, so wird der Lichtstrahl um den Winkel δ abgelenkt. Dreht man das Prisma um seine brechende Kante, so daß der Einfallswinkel ε1 von Null an wächst, so nimmt der Ablenkungswinkel δ zunächst ab, durchläuft ein Minimum, um dann wieder zuzunehmen. Es gibt also ein M. d. A. mit einem Winkel δmin, der mit dem Brechungsindex n des Prismenmaterials und dem brechenden Winkel χ in folgender Weise zusammenhängt
Im M. d. A. sind Einfalls- und Ausfallswinkel gleich, d.h., das Prisma wird symmetrisch von dem Strahl durchlaufen. Auf der erwähnten Gleichung beruht eine Methode zur Bestimmung des Brechungsindexes von Stoffen mittels des Prismenspektrometers, mit dem der Winkel der minimalen Ablenkung und der brechende Winkel des Prismas sehr genau gemessen werden können.
Bei Zerlegung heterochromatischer Strahlung durch ein Prisma in ein Spektrum wird die Stellung des M. d. A. bevorzugt, obwohl die Auffächerung des Spektrums minimal ist. Jedoch ist die Auflösung im M. d. A. am größten. Daher werden in Monochromatoren Prismenanordnungen bevorzugt, mit denen das M. d. A. für alle Wellenlängen erhalten wird, wie z.B. die Fuchs-Wadsworth-Aufstellung, das Abbe-Prisma und das Straubel-Prisma.
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