Lexikon der Optik: Nachleuchtmeßgerät
Nachleuchtmeßgerät, mißt die zeitliche Intensitätsabnahme eines Lumineszenzsignals (Lumineszenz). Es wird auch Phosphoroskop, Fluorometer oder Taumeter genannt. Die Silbe "Tau" weist auf den griechischen Buchstaben "τ" hin, der gewöhnlich zur Kennzeichnung der Abklingzeit benutzt wird. Bei dem Becquerel-Phosphoroskop (nach Henri Becquerel, 1852 bis 1908) befindet sich der Phosphor zwischen zwei auf ein und derselben Achse rotierenden Scheiben mit abwechselnd lichtdurchlässigen und -undurchlässigen Sektoren, beim Zylinderphosphoroskop auf einem ruhenden Zylinder, der von einem rotierenden, mit Ein- und Austrittsöffnungen versehenen Zylinder mit gleicher Achse umgeben ist. Bei Benutzung mechanischer Verschlüsse können Abklingzeiten bis 10-4 s, mit Kerr-Zellen bis 10-10 s bestimmt werden. Mit dem Impuls- bzw. Phasenfluorometer mißt man das Intensitäts-Zeit-Verhalten der Fluoreszenz. Bei der Impulsfluorometrie werden unter Einsatz der Lasertechnik die zu untersuchenden Proben mit ultrakurzen Lichtimpulsen (10-13 bis 10-10 s) und hoher Strahlungsdichte erregt. Mit geeigneten Photodetektoren hoher Zeitauflösung ist es dann möglich, Abklingzeiten bis zu 10-12 s zu bestimmen (Ultrakurzzeitspektroskopie). Bei der Phasenfluorometrie wird die Probe mit sinusförmig moduliertem Licht ständig erregt. Man erhält eine ebenfalls sinusförmig modulierte Fluoreszenzstrahlung, die jedoch gegenüber der anregenden Strahlung phasenverschoben ist. Aus der Phasenverschiebung können Abklingzeiten bis 10-11 s ermittelt werden.
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