Lexikon der Optik: Oberflächenschichtverfahren
Oberflächenschichtverfahren, Reflexionsverfahren, ein Verfahren der Spannungsoptik zur Ermittlung der Beanspruchung von Originalbauteilen. Dabei wird auf die Oberfläche des Bauteils eine Folie ("Schicht" genannt) aus spannungsoptisch aktivem Material geklebt. Die durch Belastung erzeugten Verformungen übertragen sich auf die Schicht und erzeugen dort Dehnungsdoppelbrechung. Die Objektoberfläche oder die Schichtrückseite wird vorher so präpariert, daß sie diffus reflektiert, oder es wird ein reflektierender Kleber verwendet. Zur Beobachtung dient ein Reflexionspolariskop. Die Isoklinen geben hier die Hauptdehnungsrichtung auf der Bauteiloberfläche an, die Isochromaten die Differenz der Hauptdehnungen. Da die elastische Dehnbarkeit der Schicht im allgemeinen größer ist als diejenige des Bauteilwerkstoffs, werden Gebiete plastischer Verformungen durch einen irreversiblen Effekt angezeigt. Auf diesem Prinzip basierend wurden auch spannungsoptische Dehnungsgeber entwickelt. Sie haben sich jedoch in der Praxis bisher nicht durchgesetzt.
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