Lexikon der Optik: optothermischer Empfänger
optothermischer Empfänger, ein Nachweisgerät für elektromagnetische Strahlung. Wie beim optoakustischen Empfänger wird hier die Strahlungsenergie in Wärmeenergie eines im Detektor befindlichen Gases umgewandelt. Während aber im ersteren die Erwärmung zur Erzeugung von Druckschwankungen dient, wird beim o. E. die Temperaturerhöhung des Gases direkt mit einem Thermosensor, z.B. einem Bolometer oder einem pyroelektrischen Empfänger, gemessen. Hier wird daher auch bei kleinen Gasdrücken ein Signal erhalten, da dann die angeregten Gasmoleküle ihre Energie direkt auf die Oberfläche des Sensors abgeben können. Die Modulationsfrequenz sollte so gewählt werden, daß keine Wärmewellen entstehen, die zusätzliche Abhängigkeiten von der verwendeten Gasart ergeben würden. Bei Verwendung eines absorbierenden Gases wird wie beim optoakustischen Empfänger die absorbierte Energie nur dann zu einer Temperaturerhöhung des Gases führen, wenn keine strahlenden Übergänge angeregt werden, so daß auch dieser Empfänger vorwiegend zur Messung von IR-Strahlung verwendet wird. Die Empfindlichkeit ist etwa um 1 bis 2 Größenordnungen geringer als beim optoakustischen Empfänger, dafür entfällt die Erschütterungsempfindlichkeit, die dieser Detektor zeigt. Der o. E. wird in der Regel nicht primär als Strahlungsempfänger eingesetzt, sondern dient in Verbindung mit den verwendeten Substanzen, insbesondere Gasen, zur Bestimmung der spektralen Eigenschaften dieser Substanzen bzw. zu deren empfindlichem spektroskopischen Nachweis.
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