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Lexikon der Optik: Phasenkonjugation

Phasenkonjugation, die Umwandlung einer Welle mit einer (normalerweise ortsabhängigen) Phase ϕ in eine Welle mit der dem Vorzeichen nach entgegengesetzten Phase ϕ'=-ϕ. Eine P. kann mit geeigneten optischen Elementen vorgenommen werden, z.B. mit Kristallen, die einen elektrooptischen Effekt zeigen (adaptive Optik). Dabei ist allerdings eine vorherige Phasenmessung und deren Auswertung zur Ableitung von Steuersignalen für die phasenkonjugierenden Elemente erforderlich.

Eine automatische P. läßt sich mit Mitteln der nichtlinearen Optik verwirklichen. Vorzugsweise wird hierfür die Vierwellenmischung verwendet, die den Vorteil hat, daß die Welle bei der Reflexion zugleich verstärkt werden kann. Zur nichtlinearen P. eignen sich unter anderem auch die Differenzfrequenzerzeugung, die stimulierte Brillouin-Streuung und der photorefraktive Effekt.

An einem phasenkonjugierenden Spiegel wird eine einfallende Welle in sich reflektiert, wobei gleichzeitig die Phase ihr Vorzeichen wechselt (Abb.). Es findet somit eine Umkehr der Wellenfront statt. Dieser Effekt kann zur Korrektur der Wellenfrontdeformation genutzt werden, die ein Lichtbündel beim Durchgang durch ein phasenverzerrendes Medium erfährt. Läßt man das Bündel nach Passieren des Mediums von einem phasenkonjugierenden Spiegel reflektieren und durch das Medium zurücklaufen, so wird die Wellenfrontdeformation vollständig rückgängig gemacht. Die Tatsache, daß ein phasenkonjugierender Spiegel eine divergierende Kugelwelle in eine konvergierende verwandelt (Abb.), macht eine linsenlose Abbildung möglich. Angesichts der Kompliziertheit photolithographischer Objektive ist ein solches Verfahren besonders für die Photolithographie von Interesse. Dafür sind dann allerdings die Ansprüche an den für die Verwirklichung der P. erforderlichen Laser sehr hoch.

Die Anwendungen der P. liegen vor allem in der adaptiven Optik.



Phasenkonjugation: Reflexion an einem gewöhnlichen (a) und einem phasenkonjugierenden Spiegel (b).

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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