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Lexikon der Optik: Photo-Sekundärelektronenvervielfacher

Photo-Sekundärelektronenvervielfacher, SEV (engl. Photomultiplier), ein Vakuumphotoempfänger zum Nachweis geringer Strahlungsintensitäten. Der P. enthält in einem evakuierten Glaskolben die Photokatode, ein Sekundärelektronen-Vervielfachersystem und die Signalanode (Abb. 1); er wird in einer Spannungsteilerschaltung betrieben. Die von der Photokatode bei Belichtung emittierten Photoelektronen werden auf einige 100 eV beschleunigt und lösen an der ersten Dynode des SEV-Systems je 3 bis 5 Sekundärelektronen aus, die ihrerseits beschleunigt werden und an der nächsten Dynode weitere Sekundärelektronen freisetzen usf. Die Spannungsstufe von Dynode zu Dynode beträgt 100 bis 400 V, die Dynoden selbst haben Kasten- oder Jalousieform und bestehen aus Material mit hoher Sekundärelektronenausbeute δ=3 bis 5 (z.B. Cu-Be), so daß sich bei n=10 bis 16 Dynoden für die Gesamtausbeute Werte GSEVn=104 bis 108 ergeben. Der an der Anode gemessene Signalstrom beträgt ia=GSEVS(λ)PL, wobei PL die zu messende Strahlungsleistung und S(λ) die wellenlängenabhängige photoelektrische Empfindlichkeit der Photokatode in A/W bedeuten (Photoempfänger). Allerdings werden auch alle thermisch oder durch Störlicht von der Photokatode emittierten Elektronen um GSEV vervielfacht; ihr Anteil muß daher durch sorgsame optische Abschirmung und gegebenenfalls Kühlung des P. niedrig gehalten werden. Die Nachweisempfindlichkeit des P. entspricht einer rauschäquivalenten Strahlungsleistung von 10-14 bis <10-16 W/

; seine Zeitauflösung ist hauptsächlich durch Laufzeitstreuungen der Elektronen begrenzt und beträgt konventionell einige ns, in optimierten Ausführungen etwa 10-10 s. Ortsauflösende P. besitzen mehrere (z.B. 1×16 oder 8×8) getrennte SEV-Kanäle, die einzeln ausgelesen werden. P. mit Mikrokanalplatte(n) als SEV-System (Abb. 2) erreichen Anstiegszeiten unter 1 ns und Vervielfachungen GMCP>104.



Photo-Sekundärelektronenvervielfacher 1: Photo-SEV im Schnitt (a) mit Spannungsteilerschaltung (b). 1 Photokatode, 2 Fokussierelektrode, 3 Sekundärelektronen-Vervielfachersystem, 4 Anode, Ra Arbeitswiderstand, uSEV Gesamtspannung, u(t) Signalspannung.



Photo-Sekundärelektronenvervielfacher 2: Mikrokanalplatten-Photo-SEV. 1: Photokatode, 2: Mikrokanalplatte (MCP), 3: Anode.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
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Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
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Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
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Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
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Rolf Riekher, Berlin
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Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
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Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
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