Lexikon der Optik: photographischer Film
photographischer Film, spezielles Photomaterial mit einer filmbildenden Unterlage. Die photographische Schicht wird in speziellen Begießanlagen auf die Unterlage aufgegossen. Der zunächst in großen Rollen hergestellte p. F. wird durch Schneiden, Perforieren und Konfektionieren anwendungsgerecht aufgearbeitet. Wichtige Formate sind: Kinofilm (70, 35, 16 mm Breite) und Schmalfilm (8 mm Breite, Normal: Bildformat 4,80×3,60 mm2 und Super: Bildformat 5,69×4,21 mm2, Filmverfahren), sowie für Stehbilder Rollfilm (60 mm Breite), Kleinbildfilm (35 mm Breite, Bildformat 24×36 mm2), Kleinstbildfilm (16 mm Breite, Bildformat 13×17 mm2). Unperforierte Rollenware wird speziell für die Verwendung in der Reprographie hergestellt. Blattfilm bzw. Planfilm wird als Röntgenfilm und als Mikrofilm eingesetzt. Die Konfektionierung der Stehbild-Amateurfilme erfolgt in Kassetten und Patronen oder auf Filmscheiben (Disc-System).
Nach den Eigenschaften lassen sich unterscheiden: 1) Negativfilme. Merkmale sind eine hohe Empfindlichkeit (bis über ISO 800/30°), eine flache Gradation (charakteristische Kurve), die einen großen Belichtungsspielraum ermöglicht, sowie die Anwendung des Mehrfachschichtprinzips (jede Emulsionsschicht wird geteilt, wobei im Falle der Doppelschicht auf einer feinkörnigen unteren Teilschicht, die die Detailwiedergabe bestimmt, eine grobkörnige obere Teilschicht vergossen wird, die die Empfindlichkeit bestimmt). 2) Positivfilme, speziell für Dia- und Kinozwecke. Merkmale sind gute Feinkörnigkeit, geringe Empfindlichkeit, steile Gradation (beim Kopieren wird so in Kombination mit der flachen Gradation des Negativfilms eine wirklichkeitsnahe Tonwertwiedergabe erreicht).
3) Umkehrfilme. Sie sind gleichzeitig Aufnahme- und Wiedergabematerial und finden dementsprechend als unikate Diafilme sowie als Amateur- und Fernsehschmalfilme Verwendung.
Alle drei Filmarten gibt es sowohl als Schwarzweiß- wie als Farbfilm (Farbenphotographie).
P. F. für spezielle Anwendungen in Wissenschaft, Medizin und Reprographie: Photomaterial.
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